MONTFORT-CUP - LANGENARGEN - ALPSTROPHY ACT 3

Bereits am Mittwochabend lagen 5 Schiffe unserer Flotte im Hafen, weitere standen zum Einwassern bereit. Am Donnerstagmorgen war die Slipanlage rege in Betrieb, pünktlich um 10 Uhr trafen sich alle Steuerleute zur Besprechung im Clubhaus Triton. Gleich anschliessend hiess es: Auslaufen! Der Wind liess nicht lange auf sich warten und es konnten 4 Läufe unter anspruchsvollen Bedingungen mit vielen Winddrehern gesegelt werden. Trocken kam hier wohl niemand zurück an Land. Wir erzielten unser bisher bestes Ergebnis in der Klasse – Rang 3 im 4. Lauf! Das musste natürlich gefeiert werden.

Zurück im Hafen gönnten sich die Longtze-Teams das wohlverdiente Stegbier im Clubhaus des Yachtclubs Langenargen. Einige Teams verweilten bis tief in die Nacht hinein, nasse Kleider hin oder her. Das macht die Klasse aus – Geselligkeit, gute Stimmung und angeregte Fachsimpeleien.

Am Freitagmorgen fand lediglich eine kurze Steuerleutebesprechung statt, danach machten wir uns bereits um 9.15 Uhr auf aufs Wasser. Leider war unser Grossschoter nicht in guter Verfassung und wir mussten ihn kurz darauf mit dem Juryboot zurück an Land bringen lassen. Einige andere Teams waren auch zu dritt unterwegs, also liessen wir uns davon nicht einschüchtern. Unter gut zu meisternden Bedingungen mit etwas weniger Wind als am Vortag konnten auch am zweiten Wettfahrtstag 4 spannende Läufe gesegelt werden. Zurück an Land verabredeten sich die einen Teams mit den anderen und gingen gemeinsam in der Gegend Abendessen.

Am Samstag schien ganztags die Sonne, was die Stimmung natürlich anhob. Zudem erhielten wir Verstärkung. Team Carissima hatte uns am Vorabend mit Cornelius bekannt gemacht, der sich anerbot, uns am letzten Regattatag tatkräftig zu unterstützen. Mit einer sanften Brise fand der erste Lauf unter Leichtwindbedingungen statt. Wer das Muster auf dem Wasser besser lesen konnte, war schnell zu erkennen: Team Shensu zog mit grossem Vorsprung dem Feld davon. Dann gab es eine gemütliche und warme Mittagspause in quasi Windstille, bevor der Wind drehte und auffrischte. Die Bojen wurden umgesetzt und das Feld zog hinterher. Rund eine Viertelstunde vor dem Start für unsere Klasse kam unser Schockmoment: Eine D2-Wante hatte sich ausgedreht und baumelte frisch-fröhlich lose vor sich hin! Nicht so schlimm, fanden wir, doch sicherheitshalber holten wir noch die Meinung des erfahreneren Teams Wetfeet ein. „Sofort zurück, der Mast bricht! Segel runter! So könnt ihr nicht weiterfahren!“ Zuerst fragten wir uns, ob sie es wohl ernst meinten oder uns auf den Arm nehmen wollten, doch der Ernst der Lage war ihnen ins Gesicht geschrieben. Also gut, kurze Denkpause… Wir versuchten, den Mast hochzuklettern und an die gelöste Wante heranzukommen, doch vergebens. Die Distanz war zu gross und an die Saling zu hangen wagten wir uns nicht. Die Enttäuschung stieg innerlich hoch… Mast lösen und ein wenig legen? Das gehört bei uns schon fast zur Routine, wäre also ein Versuch wert, aber mühselig bei den vorherrschenden Wellen. Oder doch die Segel bergen und zurückfahren? Mitten im Startprozedere aufgeben zu müssen schien für uns keine Option, also brauchten wir eine schlaue Lösung. „Nachdenken, Leute! Kommt schon! Da muss es doch eine Lösung geben?“ Mit dem Gennackerfall knüpfte sich Chris eine Fussschleife und somit eine Art Leiter, durch welche er an die Unglücksstelle hochklettern konnte und damit unsere letzten beiden Läufe sicherte. Phu, das war eng! Kaum unten liess das Startsignal nicht mehr lange auf sich warten. Noch einmal gab es enge Fights und nach dem Zieleinlauf zum Abschluss einen coolen Ritt unter Gennacker zurück zum Hafen. Dort reihten wir uns ein, alle 12 Boote wollten auswassern. Auch hier ging es kameradschaftlich zu und her, man half sich gegenseitig, sodass alle rechtzeitig zur Rangverkündigung ihr Boot im Trockenen hatten.

Für uns hatte es sich definitiv gelohnt, Neptun mit Portwein wohlgesinnt zu stimmen  – wer weiss, ob sonst unser Mast gebrochen wäre?!

Wie schon im Vorjahr holte sich Team Qi den Klassensieg vor Team Shensu und den punktgleichen Lokalmatadoren Wetfeet. Gratulation ans Treppchen!

Liebe Grüsse und auf bald in Thalwil,

SUI 822, Team Chili



Bilder: Tobias Störkle | sailing-photography.com

Ergebnisse


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1. Platz: Team Qi

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2. Platz: Team shensu

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3. Platz: Team Wetfeet

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4. Platz: Team XiaoLong Racing

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5. Platz: Team Carissima

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6. Platz: Team corvus albus

7. Platz: Team Kiwi (Bild folgt)

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8. Platz: Team Chili

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9. Platz: Team Kleiner Drache

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10. Platz: Team Tough Cookie

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11. Platz: Team Wu Long

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12. Platz: Team LuLong

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